Alte Nutztierrassen in Thüringen: Zukunft statt Museum
Um Milch auf eine Art und Weise zu produzieren, die angepasst ist an Boden und Klima um Schloss Tonndorf brauchen wir eine Kuhrasse, die mit dem Futter, das hier wächst, und dem Klima im Weimarer Land gut zurecht kommt und dabei eine Milchleistung erbringt, die ihren eigenen Organismus nicht überlastet und trotzdem wirtschaftlich ist.
In der konventionellen Landwirtschaft ist die Herangehensweise umgekehrt. Dort wird das Hauptaugenmerk darauf gelegt, Hochleistungskühe so zu füttern, dass sie möglichst viel Milch geben. Der Preis ist, dass dieses Kühe kaum auf die Weide kommen, viel Silomais und Sojaschrot fressen und in der Regel nicht sehr lange leben.
Das Angler Rotvieh passt gut auf unseren "Tonndorfer Schlossberg", wo es im Winter oft besonders eisig ist und im Sommer oft besonders trocken. Die Kühe sind für den Weidegang sehr gut geeignet, weil sie kleiner und leichter sind als Hochleistungskühe und harte, robuste Klauen haben. Ihre fett- und eiweißreiche Milch eignet sich hervorragend für die handwerliche Milchverarbeitung. Auf unserem Betrieb ist auch wichtig, dass das Angler Rotvieh seine Milchleistung gut an die Futtergrundlage anpassen kann, da unsere Futterqualität sehr vom Wetter abhängt und schwankend ist.
Der Anblick unserer roten Kühen auf der sattgrüner Weide in der warmen Abendsonne ist unvergleichlich schön. Wir freuen uns, dass wir damit einen Beitrag leisten, eine seltene Rasse zu erhalten, von der es nur noch einige hundert Exmplare in ganz Deutschland gibt.